Als die frühere Polizeihündin Xena, die nach einigen Dienstjahren nun in ihrem wohlverdienten Ruhestand war und mit ihrem neuen Herrchen wie gewöhnlich durch den Wald spazierte, machte sie plötzlich eine seltsame Entdeckung und begann einen der Bäume anzubellen.
Da sie nicht mehr davon abließ, wusste ihr Besitzer, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Baum handeln konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihn genauer zu untersuchen und als er den Stamm mit einer Axt aufbrechen konnte, staunte er nicht schlecht über die Entdeckung, die er dank Xena gemacht hatte und rief sofort die Polizei. Diese begann in dem Fall zu ermitteln und lüftete ein Geheimnis, das schwerwiegende Auswirkungen haben sollte.
Xena
Xena lebte nun schon seit einiger Zeit bei John und sie verbrachten täglich viele Stunden damit, durch den Wald zu spazieren. An diesem Tag jedoch verlor John sie aus den Augen, weil sie unerwartet davonlief. Schon das war ungewöhnlich, da sie das noch nie gemacht hatte, seit sie von John adoptiert worden war.
Plötzlich konnte er jedoch ein Bellen hören und er folgte diesem mit Sorge. Er wusste, dass wenn Xena etwas gefunden hatte, auf das sie viele Jahre lang trainiert worden war, er nichts Schönes vorfinden würde. Er fand sie jedoch allein am Rand des Waldes direkt an einem großen Baum.
Am Waldrand
Der Hund stand wie erstarrt vor diesem Baum, den sie ohne Unterbrechung anbellte. John dachte zunächst, dass es sich um irgendein wildes Tier auf dem Baum handeln könnte, doch eigentlich jagte sie nie anderen Tieren nach. Ihr Verhalten war jedoch das eines Polizeihundes, der etwas gefunden hatte.
Als Polizeihund hatte sie gelernt, sich nicht von anderen Tieren ablenken zu lassen. Auf den ersten Blick schien es ein normaler Baum zu sein, der jedoch etwas trocken war, aber der ganze Stamm schien bis auf ein Loch an einer hohen Stelle intakt zu sein. John begann ihn genauer zu untersuchen und tastete den Baumstamm ab, in der Hoffnung, etwas zu finden.
Der erste Blick
Auf den ersten Blick war an diesem Baum nichts Merkwürdiges zu entdecken. Doch während John ihn genauer untersuchte, konnte er feststellen, dass er nicht nur ein großes Loch an einer hohen Stelle hatte, sondern scheinbar komplett hohl war.
Auch die Rinde war sehr dünn und es würde nicht schwierig sein, ihn aufzubrechen. Mit den bloßen Händen war das aber ein schwieriges Unterfangen. John hatte natürlich auf seinem täglichen Waldspaziergang mit Xena nichts dabei, das ihm dabei helfen könnte. Er klopfte weiter an dem Baum herum, doch es war nichts zu machen. Von außen war einfach nichts Ungewöhnliches an dem Baum zu finden.
Ein hohler Baum
Xenas Verhalten deutete ihm aber an, dass sich irgendetwas darin befinden musste. Doch was könnte sich in einem hohlen Baum befinden? Vielleicht ein Tier in Not? Hören konnte man aber nichts. Oder sollte sie vielleicht sogar ein Versteck von irgendwelchen Kriminellen entdeckt haben? Plötzlich wurde John mulmig, als er überlegte, was es damit auf sich haben könnte.
Er nahm sich vor, all dem so schnell wie möglich auf die Spur zu gehen. Da sich der Baum am Waldrand befand, konnte er nicht weit entfernt ein Haus erkennen. Er band Xena an einen anderen Baum in der Nähe und machte sich auf den Weg, um Hilfe zu holen.
Das notwendige Werkzeug
Mit bloßen Händen war es unmöglich, das ans Licht zu bekommen, was Xena aus der Ferne aufgespürt hatte. Er brauchte eine Axt oder etwas Ähnliches und hatte die Hoffnung, dass der Hausbesitzer ihm das notwendige Werkzeug leihen würde.
Und er hatte Glück: Er traf an diesem Haus auf einen Mann, der ihm eine kleine Axt gab, als John ihm von seinem Problem erzählte. John machte sich mit der Axt wieder auf den Weg zurück zu Xena und dem Baum, den sie immer noch anbellte. Sie hatte auch nach Jahren eindeutig noch eine gute Ausdauer. Er nahm sie wieder mit zu dem scheinbar hohlen Baum.
Ein erster Fund
Mit der Axt begann John auf den Baum einzuschlagen. Und da der Baumstamm ziemlich trocken war, konnte er in kürzester Zeit mit wenigen gekonnten Schlägen die äußere Schicht durchbrechen. Doch anstatt einen Hohlraum zu finden, wie er eigentlich erwartet hatte, spürte er, wie die Axt auf etwas Weiches traf und plötzlich überkam ihn eine schreckliche Vorahnung.
Es schien etwas zu sein, das normalerweise nicht in einem hohlen Baumstamm stecken sollte und seine Fantasie begann nun auf Hochtouren zu arbeiten. Er versuchte mit der Axt ein größeres Loch aufzuschlagen, um genauer sehen zu können, was sie dort gefunden hatten. Dabei raste sein Herz …
Sie beobachtet wie er arbeitet
Als John mit der Arbeit begann, hatte Xena sofort aufgehört zu bellen, beobachtete ihn aber genau, als würde sie wissen, was sie aufgespürt hatte. Genau das war ihre Aufgabe als Polizeihund gewesen. Sie spürte auf und ließ dann ihre menschlichen Kollegen die Arbeit machen. Es dauerte nicht lange, bis er ein großes Loch in den Baum geschlagen hatte und plötzlich vor Schreck zurücksprang.
Im Inneren war eine Gestalt in Polizeiuniform zu erkennen. Natürlich konnte er nur einen kleinen Teil sehen, den er mit seiner Axt freigelegt hatte. Aber nun wollte er nicht mehr alleine an dem Baum arbeiten und traf eine Entscheidung.
Die Polizei wird eingeschalten
John musste diesen Fund unbedingt melden. Auch wenn er nicht genau wusste, was er gerade in diesem Baum entdeckt hatte, rief er nun die Polizei an. Er musste nur eins und eins zusammenzählen, um zu wissen, dass Xena mal wieder einen guten Spürsinn gehabt hatte.
Wie sollte das, was er gefunden hatte, in den Baumstamm gelangt sein und warum? Wer kam auf solch eine Idee und hatte sich die Arbeit gemacht, etwas in das Loch, das sich ziemlich hoch in dem Baum befand, zu stecken? Doch John hätte die erste Reaktion der Polizei, als er seinen Fund meldete, nun wirklich nicht erwartet.
Erster Unglaube
Als John, merklich aufgebracht und nervös, am Telefon einem Polizisten schilderte, was er mit seiner Hündin im Wald gefunden hatte, glaubte dieser ihm zunächst nicht und schenkte ihm auch keine große Aufmerksamkeit. Natürlich musste sich all das ziemlich komisch anhören.
Doch da er angerufen hatte, um den Vorfall zu melden, blieb dem Polizisten keine andere Wahl als der Meldung zu folgen und ein paar Kollegen in den Wald zu schicken, um sich diesen Baum mit dem merkwürdigen Fund genauer anzusehen. Sie erwarteten jedoch nicht, was sie schließlich finden würden und als sie dort ankamen und eine bewegungslose Gestalt in einer Polizeiuniform sahen, riefen sie sofort weitere Einheiten zur Unterstützung.
Schaulustige und die Presse
Mit all den Polizisten, die sich am Waldrand zu schaffen machten, kamen in kürzester Zeit auch Schaulustige an diese Stelle und natürlich war auch bald die Presse vor Ort, die Bilder und Informationen aus erster Hand sammeln wollte. Sofort sperrten die Beamten den Baum und seinen Umkreis ab, um die Schaulustigen fernzuhalten und alle Spuren zu schützen.
Zu diesem Zeitpunkt wussten sie auch nicht, was hier wirklich los war und es gab noch nichts, was sie der Presse mitteilen konnten. Die Beamten, die sich vor Ort befanden, riefen die forensischen Mitarbeiter zur Hilfe. Es war nun an der Zeit, die Wahrheit über den Fund von John und Xena zu erfahren.
Die Untersuchung beginnt
Als die Experten eintrafen, begannen sie sofort mit der Untersuchung und sie legten nicht nur die Gestalt, die eine Polizeiuniform trug, frei, sondern sie holten sie auch aus dem Baumstamm. Alle warteten gespannt auf die Ergebnisse des forensischen Teams, das konzentriert arbeitete.
Es dauerte einige Zeit, denn es sollte nicht nur die Gestalt identifiziert werden, sondern auch mögliche Spuren und Beweisstücke mussten währenddessen gesichert werden. Auch John und Xena beobachteten aus gewisser Entfernung die Szene und die Polizei nutzte die Gelegenheit, um John genauer zu befragen, wie er zu diesem Fund gekommen war und ob er noch etwas weiteres Verdächtiges gesehen hatte.
Xena bleibt aufmerksam
Müdigkeit überkam John, der nicht nur hart gearbeitet hatte, um die Gestalt freizulegen, sondern allgemein schon einen langen Tag gehabt hatte. Er hatte bereits seine Aussage aufgegeben und würde sowieso bald erfahren, was es mit seinem Fund auf sich hatte, also griff er nach Xenas Leine, die zwar nicht mehr bellte, aber weiterhin aufmerksam alles beobachtete, um sich auf den Heimweg zu machen.
Doch er hatte nicht mit Xenas Pflichtbewusstsein gerechnet. Sie hatte nicht vor, sich von der Stelle zu bewegen, denn sie kannte das Vorgehen. Nach ihrem Fund und der darauffolgenden Untersuchung würde man sie brauchen, um weiter nach Spuren zu suchen.
War das möglich?
So war sie trainiert worden und das würde sie auch nie vergessen. War es jedoch möglich, Xena für diesen besonderen Fall wieder als Diensthund einzusetzen? Sie hatte schließlich den ausschlaggebenden Fund in diesem Fall gemacht und würde sicherlich auch noch weiterhelfen können, doch befand sie sich im Ruhestand.
Da er Xena sowieso nicht von der Stelle bewegen würde, fragte John, ob es möglich wäre, sie als Spürhund zu verwenden und noch einmal zum Einsatz kommen zu lassen. Officer Jerry, der in diesem Fall zuständig war, war einverstanden, denn er kannte nicht nur Xena, sondern auch ihren ehemaligen Partner und war deshalb bereit, eine Ausnahme zu machen.
Sie beginnt mit der Arbeit
Es war einen Versuch wert, denn während die Forensiker ihre Arbeit machten, konnten sie schon einmal im weiteren Umfeld nach Spuren suchen. Xena hatte den Baum mit der Gestalt aus weitester Entfernung aufgespürt und sicherlich führten nicht nur Spuren zum Fundort, sondern auch von dieser Stelle weg.
Sicherlich würde sie auch diese Spur finden und könnte ihnen damit die Arbeit nicht nur erleichtern, sondern vielleicht sogar erste Antworten finden. Polizeihunde arbeiten jedoch nicht alleine und Jerry wusste, wer der beste Partner für sie sein würde. Er nahm sein Telefon zur Hand und rief Xenas früheren Partner an. Er war die perfekte Person für diese Aufgabe!
Teamarbeit
Xenas früherer Hundeführer hieß Oliver und war zwar ebenfalls pensioniert, doch als er die Geschichte hörte, die ihm Jerry erzählte, war auch er neugierig und wollte erfahren, was es mit dieser Gestalt auf sich hatte. Außerdem freute er sich darauf, noch einmal mit seiner ehemaligen hündischen Partnerin zusammenzuarbeiten, denn sie waren über Jahre hinweg ein großartiges Team gewesen.
Eine Stunde später traf Oliver am Fundort ein und Xena sprang freudig auf ihn zu. Sie war überglücklich ihn zu treffen, denn sie hatte ihn eindeutig vermisst. Doch es war nun an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen, also gab Oliver ihr die notwendigen Anweisungen.
Eine erste Spur
Oliver ging mit Xena wieder an die Fundstelle, um sie von dort aus weiter Spuren suchen zu lassen. Es war beeindruckend zu sehen, dass die frühere Polizeihündin genau wusste, was sie zu tun hatte und sich professionell an die Arbeit machte. Es war etwas, was sie nie vergessen würde.
Nach kurzer Zeit hatte sie eine Spur gefunden und begann sich vom Baum wegzubewegen, doch leider endete diese Spur nicht weit entfernt. Alle Umstehenden waren zunächst enttäuscht. Xenas Geruchssinn hatte sie jedoch zu relativ frischen Reifenspuren geführt, die scheinbar mit diesem Fall in Verbindung standen und so wurden auch dort die Spuren gesichert.
Erste Indizien
Diese Reifenspuren würden vielleicht in der Lösung des Falls weiterhelfen können. Doch nun meldeten die Forensiker, dass sie ihre Arbeit beendet hatten. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der Gestalt, die Xena im Baum aufgespürt hatte, nicht um eine Leiche handelte.
Es war nur eine Puppe, die nicht nur in Lebensgröße, sondern auch in vielerlei anderer Hinsicht ziemlich lebensecht war. Zum Einen waren die Ermittler zunächst erleichtert, dass sie es nicht mit einer Leiche zu tun hatten, zum Anderen gab es aber noch etwas, was ziemlich beunruhigend war und sie vor eine Reihe weiterer Fragen stellte.
Forensische Ergebnisse
Zwar war nun klar, dass es sich nicht um eine echte Person handelte, doch die Forensiker stellten auch fest und bestätigten, dass die Polizeiuniform, die die Puppe trug, kein Imitat war und einem echten Polizisten gehörte. Das führte zu einer Reihe von Spekulationen, wie die Uniform an die Puppe und in den Baum kam und was dahinter steckte?
Es musste einen Grund dafür geben, dass jemand eine echte Polizeiuniform dafür verwendet hatte. Sollte es sich womöglich um eine Drohung handeln oder war es vielleicht nur ein schlechter Scherz? Dann fiel ein Name: “Corporal Mike”. Er war der Besitzer dieser Uniform und kein unbekannter Name in dieser Polizeistation.
Wer ist Mike?
Corporal Mike war einer ihrer Kollegen gewesen und hatte sich über die Jahre hinweg nicht nur viele Freunde gemacht, sondern war auch immer durch seine vorbildliche Arbeit aufgefallen. Er galt als zuverlässig, doch vor einigen Monaten hatte ein Vorfall einen Schatten über seine Karriere gelegt, der nicht nur dazu führte, dass er die Einheit verlassen musste, sondern auch sein Ruf dadurch stark geschädigt worden war.
Die Öffentlichkeit hatte nichts davon erfahren, denn die Vorgesetzten wollten keine Informationen darüber geben, doch seine ehemaligen Kollegen kannten einige Details des Vorfalls. Sie waren nun umso beunruhigter, dass gerade seine Uniform Teil dieses seltsamen Fundes war.
Ein großer Skandal
Nach 15 Jahren im Polizeidienst hatte Mike diesen auf Anordnung des Polizeichefs verlassen. Doch er wurde nicht nur entlassen, sondern sogar aus allen Registern gestrichen. Um einen großen Skandal und die Medien zu vermeiden, hatten sie verkündet, dass Mike gekündigt hatte, um einen neuen Berufsweg einzuschlagen, doch das war nicht die Wahrheit.
Seine Kollegen wussten, dass das nicht der Fall war, doch Mike war kurz darauf verschwunden und nicht einmal seine Freunde wussten, was aus ihm geworden war. Er schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein und da etwas Merkwürdiges hinter der plötzlichen Entlassung steckte, wollte sich auch keiner in dieses Problem einmischen.
Eine gute Intuition
Tatsache war, dass Mike damals vertrauliche Dokumente kopiert hatte und verschwinden ließ, die niemals an die Öffentlichkeit geraten sollten. Doch nach seinem Verschwinden wurde die Suche nach kurzer Zeit eingestellt und der Fall schien erledigt zu sein.
Jerry, der nun aber verantwortlich für die Aufklärung des Fundes im Wald war, wollte sich auf die Suche nach Mike machen, um all das zu klären, denn es gab etwas an diesem Fall, das ihn störte und ihn dazu veranlasste, sich weiter Gedanken darüber zu machen, auch wenn es eigentlich keinen Grund gab, weiter zu ermitteln, da sie es schließlich nur mit einer Puppe mit Polizeiuniform und keiner wirklichen Straftat zu tun hatten.
Befehle von oben
Mikes Verschwinden mit den vertraulichen Dokumenten war merkwürdig gewesen, da die Ermittlungen so schnell abgeschlossen waren und er so nicht zur Rechenschaft gezogen wurde. Schnell wurde der Vorfall vergessen, doch plötzlich wurden alle durch den Fund seiner Polizeiuniform wieder daran erinnert.
Besonders Jerry war gut mit Mike befreundet gewesen und wollte nun unbedingt wissen, was mit ihm passiert war. Irgendwie überkam ihn auch ein schlechtes Gewissen, da er das Gefühl hatte, ihn irgendwie nicht genug unterstützt zu haben. Als er schließlich Befehle von oben bekam, dass er in dem Fall nicht weiter ermitteln sollte, wusste er, dass etwas vor sich ging, das er aufdecken musste.
Jerry ermittelt nun verstärkt weiter
Jerry war sich seiner komplizierten Situation bewusst, doch er wusste, dass nun Eigeninitiative notwendig war. Er beschloss, direkt mit dem Polizeichef zu reden, um die Erlaubnis für weitere Ermittlungen zu erhalten, doch als dieser ihm sagte, dass er eine außenstehende Abteilung beauftragen würde, läuteten bei ihm alle Alarmglocken.
Er beschloss die Befehle zu ignorieren und trotzdem weiter in dem Fall der Gestalt im Baum zu ermitteln, denn jetzt war ihm klar, dass all das sehr eng mit dem Verschwinden seines Ex-Kollegen Mike verbunden war und es wurde immer deutlicher, dass noch viel mehr dahinter steckte. Jerry hatte nun keine Zweifel mehr, dass sein Chef etwas verheimlichte.
Zurück zum Baum
Dank seiner Kollegen von der Spurensicherung würde er weiter von neuen Einzelheiten im Fall erfahren und so konnte er auch auf eigene Faust weiter recherchieren. Wenige Tage später erhielt er die Information, dass auf der Polizeiuniform im Baum nur Mikes Fingerabdrücke und seine DNA gefunden worden waren.
Seine Ermittlungen brachten ihn wieder zurück an die Fundstelle und neben John gab es auch noch einen weit wichtigeren Zeugen. Der Mann, der John an diesem Tag die Axt geliehen hatte, wohnte ganz in der Nähe und hatte für Jerry eine interessante Information über einen Vorfall, der nicht lange zuvor geschehen war und den er zuvor noch niemandem erzählt hatte.
Ein ganz besonderes Auto
Der Augenzeuge erzählte, dass kurze Zeit vor der Entdeckung der Puppe in diesem hohlen Baum ein seltsames Auto mitten in der Nacht an seinem Haus vorbeigerast war. Diese Information war ausschlaggebend, denn der Weg, der an dem Baum vorbei führte, endete in einer Sackgasse und wurde deshalb kaum befahren.
Aus diesem Grund hatte der Hausbesitzer nachgeschaut und da es ein ganz besonderes Auto war, hatte er sich auch die Details notiert. Da es zu dieser Zeit dunkel gewesen war, konnte er das Kennzeichen nicht erkennen, aber schließlich gab es auch keinen Grund die Polizei zu informieren, nur weil eine Person nachts auf einem Feldweg gefahren war.
Das entscheidende Indiz
Es handelte sich um einen roten Dodge SUV Hellcat, ein Fahrzeug, das nicht sehr häufig vorkommt und deshalb leicht in Erinnerung bleibt. Doch nicht nur bei diesem Zeugen, sondern auch bei Jerry, denn er kannte das Fahrzeug und seinen Besitzer sehr gut.
Es war das Auto von Mike. Dieser war sehr stolz darauf gewesen und hatte regelmäßig damit geprahlt, außerdem war er damit täglich auf der Arbeit erschienen und so war es Jerry in Erinnerung geblieben. Doch nun hatte er nur noch mehr Fragen: Hatte Mike etwa selbst diese Puppe mit seiner eigenen Uniform in dem Baum platziert? Was waren die Gründe hinter dieser merkwürdigen Aktion?
Wieder einmal Mike
Zum zweiten Mal deuteten alle Indizien auf Mike hin. Also gab Jerry einen Fahndungsbefehl nach dem Auto heraus und ihm blieb nichts weiter übrig, als zu warten, ob die Fahndung ihm einen weiteren Hinweis geben würde, und er hatte tatsächlich Glück.
Knapp eine Woche danach rief ihn ein Kollege aus einer benachbarten Stadt an, der nicht nur den Fahndungsbefehl gesehen hatte, sondern auch Jerry kannte, da sie schon mehrfach zusammengearbeitet hatten. Er hatte das Fahrzeug gesehen, wie es in eine Garage gefahren war und gab ihm sofort die Adresse durch. Jerry, der weiterhin inoffiziell ermittelte, machte sich alleine auf den Weg.
Der Fall wird gelöst
Als Jerry an dem Haus ankam, war er zunächst erstaunt, denn es handelte sich um eine luxuriöse Villa, die sich ein einfacher Polizist sicherlich nicht leisten kann und noch weniger einer, der aus dem Dienst entlassen wurde. Also läutete er an der Tür und kurze Zeit später wurde diese von Mike geöffnet.
Anstatt nervös zu werden, schien er sich über Jerrys Erscheinen zu freuen und sagte ihm, dass er ihn schon erwartet hatte. Also begleitete er ihn ins Innere des Hauses, wo er ihm eine Geschichte erzählte, die mit einigen geheimen Dokumenten begann, die belastende Beweise gegen einen Millionär enthielten und zu Mikes Entlassung geführt hatten.
Endlich Gerechtigkeit
Da der Polizeichef korrupt war, wollte er diese Informationen verdeckt halten, also wurde Mike gefeuert und er erhielt einen großen Geldbetrag, der sein Schweigen kaufen sollte. Da ihn aber sein schlechtes Gewissen überkam, wollte er etwas unternehmen, doch konnte er nicht einfach Anzeige erstatten.
Aus diesem Grund hatte er die Idee, die Aufmerksamkeit eines Polizisten zu erregen, der gegen die Befehle des Polizeichefs ermitteln würde, und platzierte die Puppe mit seiner Uniform, die alle erkennen würden, im Baum. Auch wenn Jerry die ganze Geschichte etwas merkwürdig vorkam, wusste er, dass er nun Beweise hatte, um die Korruption des Polizeichefs ans Licht zu bringen.
Ein unerwartetes Ende
Jerry unternahm alle notwendigen Schritte, um nun gegen den Polizeichef vorzugehen und da er genügend Beweise vorliegen hatte, konnte dieser trotz seines Einflusses und seiner guten Kontakte dem Gesetz nicht mehr entkommen. Er wurde sofort entlassen und würde sein Handeln auch noch vor Gericht verantworten müssen.
Der Polizist, der dank seiner Eigeninitiative nach einem einfachen Fund einer Puppe einen großen Skandal aufdecken konnte, erhielt eine besondere Auszeichnung. Jerry wurde befördert und zum neuen Polizeichef ernannt. Er hatte sich das durch seine harte Arbeit verdient, denn ohne ihn hätte sein früherer Chef wahrscheinlich noch viele weitere Beweismittel gegen Straftäter für Geld verschwinden lassen und so nahm alles noch ein gutes Ende!